Jim Youngs Ziel war es, Äpfel zu verkaufen. Er war stolz auf seine glänzenden, festen, saftigen Äpfel. Er baute ein gut gehendes Versandgeschäft auf, und seine Kunden wussten, dass sie jedes Jahr die gleiche Qualität erwarten konnten.
In einem Jahr gab es nun kurz vor der Ernte ein schweres Unwetter. Die Schalen fast aller Äpfel trugen Flecken vom Hagelschlag davon. Da stand Jim nun mit Tausenden von Bestellungen und Rechnungen. Wenn er diese Äpfel verschickte, würde er Tausende von unzufriedenen Kunden und ein ruiniertes Geschäft haben. Wie konnte er diesen Nachteil in einen Vorteil für sich verwandeln?
Er wusste, dass die Äpfel von erstklassiger Qualität waren. Er wusste, dass sie nur äußerlich Schaden gelitten hatten. Ihr Geschmack war sogar noch besser als sonst, weil kaltes Wetter während der Reifezeit das Aroma verbessert hatte.
Seine Entscheidung: Die Bestellungen auszuführen, aber in jeden Karton steckte er folgende Karte: „Liebe Kunden, bitte achten Sie auf die Hagelflecken, die auf der Schale einiger Äpfel kleine Schönheitsfehler verursacht haben. Sie beweisen, dass diese Äpfel hoch in den Bergen gewachsen sind, wo Unwetter mit ihren plötzlichen Kälteeinbrüchen dazu beitragen, dass das Fruchtfleisch fest wird und sich natürlicher Fruchtzucker entwickelt, was diesen Äpfeln ihr unvergleichliches Aroma verleiht.“
Nicht eine der Sendungen wurde zurückgeschickt. Der Witz bei dieser Sache: Im folgenden Jahr erhielt Jim Bestellungen für „Äpfel mit Hagelflecken, falls erhältlich. Andernfalls schicken Sie die normalen …“
Die Moral: Stellen Sie den vermeintlichen Nachteil in den Vordergrund!
Aus „Kommunikation für Könner“, von Vera F. Birkenbihl